Gruppenzwang vs. Individualitätsrevoluzzer

Gruppenzwang und Herdentrieb
Wir alle kennen Gruppenzwang. Denn wir alle möchten dazugehören.
Wir wollen gemocht werden, akzeptiert und vielleicht sogar bewundert werden.
Die Gruppe gibt uns Sicherheit.

Anpassung sichert unseren sozialen Status und kann ihn wesentlich verbessern.

 
Die Anpassung basiert auf dem Prinzip von Belohnung und Sanktionen.
Sie wird mit Zugehörigkeit, Bestätigung und sozialem Rückhalt belohnt.
Das ist ein menschliches Grundbedürfnis, denn das Überleben für einen Menschen war lange Zeit nur in einer sozialen Gruppe möglich. Wer sich dem Gruppenzwang widersetzt, wird durch Ausgrenzung sanktioniert. Er steht alleine da, was früher das sichere Todesurteil bedeutete.
 
Anpassung war also in der Steinzeit lebensnotwendig
 
Aber wie ist das heute?
Wie dienlich ist diese Konformität uns heute noch?
Und wieviel Schaden richtet sie an?
 
Nun, ich will sie nicht gänzlich verteufeln, diese Anpassung. Wir sind immer noch soziale Wesen – Zugehörigkeit, Zuneigung und Wertschätzung sind wichtig für uns.
Außerdem wird Konformität in vielen Bereichen erwartet.
Die meisten Arbeitgeber bevorzugen angepasste Charaktere. Und auch unser Sozialleben erfordert ein großes Maß an Konformität und Anpassung.
Es wäre auch wirklich anstrengend, würde jeder immer seine Meinung kundtun. Der Spruch: „Du hast Recht und ich hab Ruhe“ hat durchaus seine Berechtigung.
 
Aber die Gründe sich anzupassen, sind manchmal banal.
Angst vor Ausgrenzung (wie weit ist sie berechtigt?)
Bequemlichkeit – es ist halt meist viel einfacher nicht zu widersprechen oder seine Meinung nicht kundzutun.
 
 

Das Ausmaß an Konformität heutzutage ist zu groß

Finde ich jedenfalls.
Vielleicht liegt das auch daran, dass ich selbst so komplett unangepasst bin. Und ja, oft wünschte ich mir das wäre nicht so, denn dann wäre mein Leben einfacher. Aber ich kann halt meist einfach nicht meine Klappe halten.
Es nervt mich einfach ungemein, wenn ich mich irgendeinem Gruppenzwang beugen soll – vorallem wenn es ein komplett sinnloser ist.

Damit ihr wisst was ich meine, hier ein paar Beispiele:

 
Mode ist für mich so ein Gruppenzwang.
Nicht nur dass bestimmte Gruppierungen bestimmte Mode tragen müssen. Ein Anwalt in Jeans und T-Shirt wird nicht ernstgenommen werden. Bunte Hippiesachen darfst du höchstens tragen wenn du in einem künstlerischen/kreativen Bereich arbeitest und als Handwerker im Anzug auf der Baustelle zu erscheinen wäre sehr unpassend (zugegeben auch sehr unpraktisch).
Aber auch was gerade „in“ ist zählt – und die Modeindustrie jubelt, weil wir uns jede Saison neue Schuhe und neue Klamotten kaufen. Socken in Sandalen? Geht gar nicht! Make up? Muss sein!
Eigentlich Konsum generell ist so ein Gruppenzwang.
Das neueste Handy? Rolex? Kaviar? Überall Prestige, Status Quo und Statussymbole.
Zigaretten und  Alkohol vor allem bei Tennagern.
Sex haben, weil Sex die Qualität der Beziehung bestimmt.
Mutproben.
Na und über politische Regime will ich hier gar nicht reden.
 
Was tun wir nicht alles, nur um nicht aus der Reihe zu tanzen?
Ist es das wert?
Wo führt das hin?
 
Und was würde passieren, wenn man Anpassung und Gruppenzwang gegen Toleranz und Akzeptanz austauschen würde?
 
gruppenzwang, herdentrieb, anpassung

Falls du noch nicht genug hast, hier noch ein Link zu einer sehr interessanten Frage: Ist Gruppenzwang erlernt?

Eigentlich erst beim Arbeiten an diesem Artikel ist  mir bewusst geworden, wie riesig dieses Thema ist – und wie ungenau ich es hier nur abhandeln konnte.
Ich finde das Thema hochinteressant und es wird garantiert noch weitere Artikel dazu geben, in denen ich mehr ins Detail gehen kann!

Schreibt mir gern eure Meinung dazu, denn es interessiert mich brennend, was ihr darüber denkt!